Naturschutzstation Teichhaus EschefeldAktuelles

Amphibiensaison mit Hindernissen und bedenkliche Bestandsentwicklung

Abbau des Amphibienschutzzauns am Hegeteich in Narsdorf 2020.Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung durch die Ehrenamtlichen Joachim und Daniel. – Foto: Kathleen Burkhardt-Medicke
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Abbau des Amphibienschutzzauns am Hegeteich in Narsdorf 2020.Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung durch die Ehrenamtlichen Joachim und Daniel. – Foto: Kathleen Burkhardt-Medicke

Auch in diesem eher ungewöhnlichen Frühjahr, schlängelte sich wieder eine über 600 m lange grüne Stoffbahn entlang des Hegeholzes bei Narsdorf. Das Team der NABU-Naturschutzstation Teichhaus Eschefeld betreut hier seit mehreren Jahren eine Amphibienschutzanlage. In diesem Jahr war alles etwas anders. Als erstes wäre da der praktisch nicht vorhandene Winter zu nennen. Schon Anfang Februar hieß aus vielen Ecken Deutschlands: die Amphibien wandern! In ständigem Kontakt mit einer örtlichen Waldpension und Kontrollen vor Ort wurde die Situation am Hegeteich, dem Laichgewässer, überwacht. Anfang März wurde der Zaun in der etwas kühleren Talmulde schließlich aufgebaut. Die ersten feuchten und wärmeren Nächte ließen dann auch rasch die ersten Erdkröten und Springfrösche wandern. Durch das Coronavirus traten Mitte März in Sachsen Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Von offizieller Seite wurde schnell und richtig bestätigt, dass die Betreuung der Schutzzäune als triftiger Grund zum Verlassen der häuslichen Unterkunft anzusehen ist. Ausgestattet mit Genehmigungen und Ausweisdokumenten wurden die Kontrollen  der Anlage bis zum Abbau am 22. April in Einzelbesetzung fortgesetzt. Das abschließende Fazit ist alarmierend. Die Gesamtzahlen sind im Vergleich zu den Vorjahren stark eingebrochen. Ein Faktor dafür sind sicherlich die beiden zurückliegenden trockenen Jahre. Die Betreuer vor Ort machen jedenfalls weiter, damit so wenige Tiere wie möglich dem Straßenverkehr zum Opfer fallen und die Population am Hegeteich sich nächstes Jahr hoffentlich wieder erholen kann.

Einen Einblick zu den Beobachtungen in anderen Regionen Sachsens findet ihr im aktuellen Infobrief des NABU Sachsen, Seite 13.


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