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Weiden beim Friseur

In der ersten Februarwoche wurden nach langer Zeit einige sehr große Weiden an der Wiese vor dem Teichhaus wieder geschnitten. Sie sind nun auch wieder von Weitem als Kopfweiden zu erkennen.

Ein erster Teil der Weiden wurde bereits 2023 geschnitten. Weitere 14 Kopfweiden, die zu hohen Bäumen ausgewachsen waren, waren nun in diesem Jahr dran. Aufgrund der Höhe der Bäume und der Stärke der Äste war das ein mittlerer bis hoher Aufwand, bei dem vor allem die Motorsäge zum Einsatz kam, da es sich um starke Äste handelte. Der Aufwand war letztlich höher als vermutet.

Bevor es an die Arbeit ging, wurden die Bäume auf Nist-, Brut- oder Wohnstätten von Weidenbewohnern geprüft, denn Kopfbäume stellen Kleinlebensräume für viele Artengruppen dar. Zudem zählen Weiden zu den insektenfreundlichsten Pflanzen. 

...ganz schön viel zu tun... – Foto: Esther Sossai
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...ganz schön viel zu tun... – Foto: Esther Sossai

Mit zunehmendem Alter werden Kopfbäume immer wertvoller als Zufluchtsstätten und Trittsteinbiotope in der Agrarlandschaft. Fledermäuse, Eulen und Steinkauz finden häufig in den hohlen Stämmen älterer Kopfbäume Unterschlupf und Nistgelegenheiten. Ausgefaulte Baumhöhlen dienen vielen weiteren Vogelarten als Brutplatz. Zahllose Käfer, Schmetterlinge, Wildbienen und ihre Larvenstadien verbringen in angefaulten, mulmreichen, zerfurchten oder ausgehöhlten Bäumen ihre Larvenzeit oder leben von Blüten und Blättern. Beispielsweise besiedeln so seltene und gefährdete Arten wie der Moschusbock und der Weberbock die Kopfweiden.

Die Pflegemaßnahme wurde über ELER im Rahmen der Förderrichtlinie „Natürliches Erbe“ gefördert. Diese Förderung sieht es vor, dass der Schnitt geschreddert und abtransportiert wird.

Ziel der Förderung ist es, Kopfweiden zu entwickeln und in ihrer Existenz zu sichern. Nur durch einen regelmäßigen Schnitt kann nämlich der besondere Biotopwert erhalten und ein Auseinanderbrechen der Bäume verhindert werden.

Durchgeführt wurde das Vorhaben von der Landschaftspflege des NABU Sachsen.

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Wiese am Teichhaus mit hoch gewachsenen Weiden. – Foto: Esther Sossai
Wiese am Teichhaus mit hoch gewachsenen Weiden. – Foto: Esther Sossai
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Einiges ist schon geschafft. – Foto: Esther Sossai
Einiges ist schon geschafft. – Foto: Esther Sossai
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Es ist mehr Arbeit als gedacht und es sind mehrere Tage Arbeit nötig. – Foto: Esther Sossai
Es ist mehr Arbeit als gedacht und es sind mehrere Tage Arbeit nötig. – Foto: Esther Sossai


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